in den beiden schaufenstern eines handschuhladens laufen gleichzeitig zwei videos: In der linken auslage ist ein arm – gänzlich von einem schwarzen satinhandschuh verhüllt – vor weißem hintergrund zu sehen. er ragt von links horizontal ins bild und versucht sich zunächst durch reduzierte bewegungen, danach durch immer mühseligere verrenkungen von seiner zweiten haut zu befreien.
in der rechten auslage läuft zeitgleich dieselbe handlung, hier wird der arm jedoch von rechts ins bild gehalten, sodass die arme in den beiden videos einander zugewandt sind und sich ihre bewegungen aufeinander zu beziehen scheinen. es entsteht der eindruck, dass sich die beiden arme nacheinander ausstrecken, jedoch vergeblich versuchen, einander zu berühren. langsam, aber stetig gelingt es den armen, sich aus ihren hüllen zurückzuziehen. die zu beginn prall gefüllten schwarzen handschuhe verwandeln sich nach und nach in schlaffe häute. die doppelte erwartungshaltung, in die das publikum versetzt wird (dass es am ende der videos wie bei einem striptease nackte haut zu sehen bekommt und dass sich die beiden arme möglicherweise berühren) wird jedoch enttäuscht: die arme ziehen sich langsam über die äußeren bildränder der fernseher zurück ohne haut zu zeigen – bis zu dem moment, in dem die handschuhe fallen und sie gänzlich von den bildflächen verschwinden. nun wird das publikum für einige sekunden mit den weißen bildflächen konfrontiert und mit seinen projektionen alleine gelassen – bis der entkleidungsprozess der arme im rücklauf der videos (in realzeit) zum bekleidungsprozess wird.
twosome, 2004. installation von 2 videos in den auslagen eines handschuhladens. je 6 minuten in loops. ausstellungsansicht im handschuhladen und videostills.