(…) Anna Schregers Malerei, ihre Zeichnungen und Objekte beziehen sich immer wieder auf taktile Welten, denen eine spielerische Dimension eigen ist. Rätselhafte organische Körper erzwingen im zwei- und dreidimensionalen Rahmen die Betrachterinnen und Betrachter zum “Hingreifen” und “Eingreifen”. Die mit Kunstleder gefüllten Objekte, die im Raum als mehrteilige Installtion realisiert werden, möchte man aus einer Ausstellung am liebsten als Kuschelspielzeug mit nach Hause nehmen. In den Zeichnungen taucht diese wunderbar taktile Welt diesmal schwungvoll-reduziert und technisch-präzise wieder auf. In ihrer Undefinierbarkeit, so die Künstlerin, sollen die dargestellten Bildmotive geheimnisvoll, kurios, verstörend und zugleich humorvoll anmuten, durch die intensive graphische Durcharbeitung ihrer Oberflächenbeschffenheit nicht nur den Sehsinn, sondern auch den Tastsinn herausfordern, reizen und locken. Die Hand, ihr Tun, der menschliche Körper und seine zarten Geheimnisse: dies ist das Anliegen der Künstlerin Anna Schreger. (…)
Tayfun Belgin (als Direktor Kunsthalle Krems) und Hartwig Knack (Kurator Kunsthalle Krems), Katalogtext zur Ausstellung REAL, Junge österreichische Kunst 2006. Kunsthalle Krems, 5. November 2006 – 11. Februar 2007